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«Rapsöl ist reich an Omega-3-Fettsäuren»

Sergio Giuliani, Verkaufsleiter des Traditionsunternehmens Oleificio Sabo, verrät, wie das Volg Rapsöl in der Produktionsstätte im thurgauischen Horn aus Schweizer Rapssamen hergestellt wird und weshalb es für die Ernährung so wertvoll ist.

Herr Giuliani, die leuchtend gelben Rapsfelder prägen unsere Landschaft vielerorts. Nehmen Sie uns mit auf den Weg von der Blüte zum Öl?
Gerne. Die Rapsblüten sind wunderschön, wir warten aber auf die Schoten, die die reifen Samen tragen. Diese haben einen sehr hohen Ölgehalt. Nach der Ernte kommen die vorgereinigten Rapssamen teilweise per Bahn, teilweise per Lastwagen zu uns in die Produktionsstätte.

Woher stammen die Rapssamen für das Volg Rapsöl?
Hauptsächlich von der Agrargenossenschaft fenaco, zu der auch die Volg-Läden gehören. Sie bezieht die Saaten aus der ganzen Schweiz und unterhält Sammelstellen in verschiedenen Regionen. Für das Volg Rapsöl verarbeiten wir nur Raps, der den Richtlinien von Suisse Garantie entspricht.

Und dann kommen die Samen ins Lager und von hier in die Ölmühle?
Genau, wir lagern bei uns aber nur so viel Raps, wie wir in ein bis zwei Wochen verarbeiten können. Das klassische raffinierte Rapsöl wird durch Warmpressung gewonnen. So können wir die maximale Menge an Öl aus der Saat gewinnen. Der Presskuchen, der dabei entsteht, wird zu Pellets verarbeitet und geht als Tierfutter wieder in den Handel. Das ist also ein geschlossener und nachhaltiger Kreislauf, der ganz ohne Abfallstoffe auskommt.

Was passiert nach dem Pressen?
Das gewonnene Rohöl geht in die Raffination. Nach verschiedenen Verarbeitungsschritten entsteht ein hellgelbes und klares Öl, das sowohl vom Duft wie auch vom Geschmack her sehr neutral ist.

Nebst dem neutralen Geschmack ist Rapsöl ja vor allem aus Sicht der Ernährung interessant.
Verglichen mit anderen Ölen hat Rapsöl in der Tat einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Zudem weist es ein gutes Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6 auf. Nicht zu vernachlässigen ist nebst dem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, dass Raps viel Vitamin E enthält. Auch dieses ist vorteilhaft für die Ernährung.

Sind die Omega-3-Fettsäuren denn hitzestabil oder sollte man das Öl lieber kalt verwenden, um diese Vorteile zu nutzen?
Der Anteil an Omega 3 ändert sich nicht durch das Erhitzen. Rapsöl kann sowohl für die kalte Küche, also für Salatsaucen oder Mayonnaise, wie auch fürs Dünsten und Anbraten von Fleisch, Fisch oder Gemüse verwendet werden. Es sollte allerdings nicht über 180 Grad erhitzt werden.

Wie bewahrt man das Volg Rapsöl am besten auf?
Wichtig ist, dass es vor Licht und Wärme geschützt ist, also weder im direkten Sonnenlicht noch neben den Herdplatten steht. Wenn man mehrere Flaschen kauft, bewahrt man den Vorrat am besten im Keller auf und stellt nur das aktuell verwendete Rapsöl in den Küchenschrank. Raumtemperatur ist dabei völlig in Ordnung.

Wofür verwenden Sie Rapsöl am liebsten?
Für nahezu alle Gerichte in meiner täglichen Küche. Besonders gern für die Zubereitung von Gemüsegerichten und Salatsaucen.

Titelfoto: Sergio Giuliani zeigt die glänzenden schwarzen Rapssamen im Lager von Sabo in Horn. Nach der neuen Ernte im Sommer wird die Lagerhalle gut gefüllt sein.

Volg Rapsöl aus Horn TG
Oleificio Sabo wurde 1845 in Lugano vom Apotheker Giosia Uboldi gegründet, der Öl für medizinische und diätetische Zwecke herstellte. Zu den Produktionsstätten im Tessin kam 2003 der Standort in Horn am Bodensee hinzu. 2013 wurde die gesamte Produktion nach Horn verlegt, während der Hauptsitz noch immer im Tessin liegt. Heute beschäftigt Sabo rund 95 Mitarbeitende und verarbeitet etwa einen Viertel aller Schweizer Ölsaaten. Nebst dem Volg Rapsöl wird in Horn auch das Volg Sonnenblumenöl hergestellt.

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