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«Osterhasen-Schoggi ist etwas milchiger und süsser»

Robert Keller arbeitet seit seiner Lehre bei Chocolat Bernrain am Bodensee. Daher weiss er als heutiges Mitglied der Geschäftsleitung genau, wie aus Kakaobohnen schön glänzende Osterhasen wie «Flora» für Volg entstehen.

Herr Keller, Hand aufs Herz, haben Sie als Kind an den Osterhasen geglaubt?
Soweit ich mich erinnere, eher nicht. Ich fand die Schoggi-Osterhasen natürlich toll. Ich wusste aber, dass es meine Eltern waren, welche die Osternestli versteckten. Beim Osterhasen-Essen gibt es verschiedene Techniken. 

Wie gehen Sie als «Profi» vor?
Ich breche dem Hasen zuerst den Kopf ab. Schliesslich hat es am Hals eine Bruchstelle und an den Ohren kann man den Hasen gut greifen. Dann geniesse ich die Schokolade Stück für Stück von oben nach unten. 

Unterscheidet sich die Osterhasenschokoladevon normaler Milchschokolade?
Die Rezeptur ist auf den Kindergeschmack abgestimmt. Das heisst, sie ist sehr milchig und auch etwas süsser als normale Milchschokolade. In den vergangenen Jahrzehnten haben wir den Zuckeranteil aber schrittweise reduziert, weil sich die Vorlieben in Bezug auf die Süsse verändert haben. Einer der beliebtesten Osterhasen im Volg ist «Flora». 

Was ist das Besondere an diesem süssen Häsli?
«Flora» hat eine klassische Form. Sie ist übrigens dieselbe wie vor über 50 Jahren, als Bernrain die Osterhasen noch von Hand hergestellt hat. Wir vermuten, dass Unternehmensgründer Walter Müller, der Grossvater der heutigen Geschäftsführerin Monica Müller, die Metallform dafür kreiert hat. 

Woher stammen die Zutaten für «Flora»?
Milch und Zucker beziehen wir aus der Schweiz. Für die Schokolade verwenden wir Westafrika-Kakao – eine sehr beliebte Sorte mit einem leicht nussigen Geschmack. Der Kakao ist nachhaltig zertifiziert und garantiert einen umweltfreundlichen Anbau, faire Bezahlung sowie den Verzicht auf Kinderarbeit.

Wie lange dauert es von der Kakaofrucht bis zum fertigen Osterhasen?
Beginnend mit der Ernte sind es mehrere Monate. Nach Fermentation und Trocknung im Ursprungsland werden die Bohnen in der Schweiz geröstet. Hier in Kreuzlingen mischen wir alle Rohstoffe, wälzen und conchieren sie. Wir erwärmen sie so lange auf die richtige Temperatur, bis eine geschmeidige Masse entstanden ist, die frei von den natürlichen Bitterstoffen der Kakaobohnen ist: die flüssige Schokolade.

Was gibt der Schoggi den schönen Glanz?
Damit sie später schön glänzt und einen knackigen Bruch hat, wird sie auf die perfekte Temperatur abgekühlt, bevor sie in die Hohlkörper gegossen wird. Durch Bewegen verteilen wir die Schokolade gleichmässig. Ist die Schokolade fest, wird der Hase aus der Form gelöst und verpackt.

Einige Osterhasen haben aufgemalte Gesichtszüge. Wie geschieht dies?
Dafür werden die noch leeren Formen «geschminkt». Zum Teil sind bis zu 20 Mitarbeitende mit kleinen Tuben am Werk und malen Pupillen, Brauen oder die Nase. Nach dem Schminken folgt die Giessschokolade.

Titelfoto: Robert Keller und die frisch gegossenen Hasen namens Flora, die im Volg ein süsser Klassiker sind.


Osterhasen von Chocolat Bernrain aus Kreuzlingen TG
Die Geschichte von Chocolat Stella Bernrain begann 1928 und 1932 an zwei Standorten. 1980 übernahm das Ostschweizer Familienunternehmen Bernrain die Tessiner Chocolat Stella. Heute beschäftigt Chocolat Stella Bernrain in Kreuzlingen TG 120 und in Giubiasco TI 65 Mitarbeitende. Die Osterhasenproduktion findet in Kreuzlingen statt. Nebst «Flora» sind von Chocolat Bernrain weitere herzige Häsli wie Fussballer «David» oder Hasenmädchen «Nina» im Volg erhältlich.

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