In Gommiswald macht das Unternehmen Kistler das Volg-Sortiment ein bisschen schöner: mit den Beauty-Produkten Volg Wattepads und Volg Wattestäbchen. Christoph Stamm und Peter Dieterle verraten, was die besondere Qualität der Produkte ausmacht.
Herr Stamm und Herr Dieterle, Wattepads sind ein Produkt, das viele täglich nutzen, ohne zu wissen, wie es hergestellt wird. Können Sie uns aufklären?
Natürlich. Am Anfang steht die Baumwolle, die in riesigen, gepressten Ballen bei uns ankommt. Die muss auseinandergezogen und gelockert werden. Dann folgt das Kardieren. Das heisst, die Fasern werden alle in dieselbe Richtung gezogen, also gekämmt.
Wie halten diese Fasern zusammen?
Zur Baumwolle geben wir einen kleinen Teil Kunstfasern, wir nennen sie Bindefasern, denn sie sorgen dafür, dass alles zusammenhält. Das Ganze wird thermisch verfestigt, die Bindefasern werden geschmolzen und durch diesen Prozess verbindet sich die Baumwolle mit den Bindefasern zu einem flachen, reissfesten Wattevlies.
Jetzt sind wir der finalen Form der Wattepads schon näher gekommen.
Aus dem Vlies werden die Rondellen ausgestanzt, jeweils 80 Stück aufeinandergestapelt und verpackt. Wichtig ist, dass das entstandene Stanzgitter wieder in den Kreislauf zurückgeht. Das ist wie bei den Weihnachtsguetzli, wo man den übrigen Teig nach dem Ausstechen erneut auswallt. Da wird nichts verschwendet.
Worauf achten Sie bei den Rohstoffen?
Die Qualität der Baumwolle ist entscheidend, insbesondere die Länge der Fasern. Wir verwenden mehrheitlich Baumwollkämmlinge, ein Nebenprodukt aus der Textilherstellung. Je länger die Kämmlinge, desto besser für die Verarbeitung.
Merkt man das bei der Verwendung der Wattepads?
Auf jeden Fall. Durch die Qualität der Baumwolle und unser spezielles Verfestigungsverfahren – das übrigens ausserhalb der Schweiz relativ unbekannt ist – sind unsere Wattepads reissfester, voluminöser, stabiler, weniger fusselig und weicher als Pads aus anderen Ländern. Zudem sind sie etwas schwerer als vergleichbare Wattepads.
Wofür empfehlen Sie die Pads?
Für die tägliche Hautpflege, das heisst in erster Linie zum Reinigen und Abschminken des Gesichts. Zudem eignen sie sich zum Entfernen von Nagellack. Und wie wir immer wieder erfahren, werden sie ausserdem gerne zum Basteln verwendet.
Sie produzieren auch die Volg Wattestäbchen. Was zeichnet diese aus?
Sie fusseln nicht, die Köpfli reissen nicht vom Stiel, sie haben viel Watte am Stäbli und brechen nicht. Ausserdem sind sie frei von Kunststoff, denn wir verwenden für die Stäbchen seit Jahrzehnten Papier. In der Schweiz verkaufen wir übrigens rund 700 Millionen Wattestäbchen im Jahr.
Was bedeutet Ihnen die Zusammenarbeit mit Volg?
Wir finden es super, dass Volg auf einheimische Produzenten setzt und damit Arbeitsplätze in der Schweiz fördert. Die Zusammenarbeit ist unkompliziert, man ist nah beieinander.
Titelfoto: Geschäftsführer Christoph Stamm (r.) und Verkaufsleiter Peter Dieterle sind stolz auf das besondere Herstellungsverfahren der Volg Wattepads.
Wattepads aus Gommiswald SG
1932 gründeten Anton Kistler und Erhard Ruoss-Kistler in einer ehemaligen Stickerei ein Unternehmen zur Herstellung von Watteprodukten. Anfangs brachte man die Watte noch mit Pferdekutschen von Gommiswald nach Uznach, von wo es per Bahn weiterging. Ab 1966 produzierte Kistler Wattestäbli, 1971 kamen Wattepads hinzu. Seit 1984 gehört das Unternehmen zur IVF-Hartmann- Gruppe in Neuhausen SH. Nachhaltigkeit wird bei der letzten Wattefabrik der Schweiz grossgeschrieben. Geheizt wird mit Fernwärme und ein Teil des Stroms wird über eine Photovoltaikanlage erzeugt.