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«Biberli sind der ideale Wandersnack»

Seit über 60 Jahren stellt Familie Bischofberger in Weissbad die Appenzeller Bärli-Biber mit der zarten Mandelfüllung her. Urs Bischofberger erzählt, was seinen Vater auf die Idee brachte, und erklärt, weshalb Sportler die Biber lieben.

Herr Bischofberger, wieso heisst Ihr Appenzeller Biber eigentlich Bärli-Biber?
Einerseits ist der Bär das Wappentier des Kantons Appenzell. Andererseits lieben Bären Honig, das passt gut zum Biber. Was viele nicht wissen: Wenn man genau hinschaut, sieht man beim Logo, dass der Bär ein Biberli in der unteren Hand hält!

Wie oft beissen Sie selbst in einen Biber?
Zwecks Qualitätskontrolle praktisch täglich. Da degustiere ich aber natürlich nur kleine Stücke. Wenn ich wandern oder biken gehe, ist das anders. Dann ist immer mindestens ein Bärli-Biber im Gepäck.

Stimmt, Biber gelten als idealer Snack bei Ausdauersportarten. Woher kommt das?
Wenn wir die Nährwertzusammensetzung eines Bibers anschauen, dann hat er einen relativ niedrigen Fettanteil und einen hohen Anteil an Kohlenhydraten. Durch den Honig enthält er viel Einfachzucker. Für Sportler ist das ideal, denn dieser Zucker muss nicht zuerst im Körper gespalten werden, sondern bringt sofort Energie.

Die Form ist auch schön praktisch.
Ja, das Biberli passt genau hinten ins Velotrikot. Vielleicht wird es leicht zerdrückt, aber es kann weder bröseln noch schmelzen. Und: Wir kennen Bergsteiger, die im Himalaja unterwegs waren. Sie meinten, Schokolade würde in der Kälte steinhart, die Biberli seien aber immer perfekt weich.

Was braucht es denn, dass die Biber so weich sind und bleiben?
Speziell ist, dass unser Biberteig einen Vorteig enthält, der etwa 14 Tage reifen muss. Mit den weiteren Zutaten – darunter Gewürze wie Zimt, Nelken und Anis – wird der Teig schonend geknetet. Anfangs ist er so flüssig, dass er über Nacht anziehen muss. Dabei nimmt das Mehl die Feuchtigkeit vom Honig und der Zuckerlösung auf. Jetzt haben wir einen Teig, den wir verarbeiten können. Zusammen mit der feinen Mandelfüllung entsteht das besonders weiche, feuchte Biberli, das bis zu 13 Wochen frisch bleibt.

Ursprünglich hatte Ihr Vater eine klassische Bäckerei. Weshalb fokussierte er sich auf die Biberherstellung?
Während der Rekrutenschule bemerkte er, dass es in den Restaurants nachmittags nichts zu essen gab. Deshalb brachte er ein paar Biberli aus der Backstube mit. Wenn er eine Woche später im selben Lokal einkehrte, waren die Biber jeweils schon weg. So dachte er, wenn die hier so gefragt sind, dann bestimmt auch an anderen Orten.

Und heute kennt man die Biber mit den Appenzeller Sujets in der ganzen Schweiz.
Die Motive aus der Bauernmalerei haben sicher zur Bekanntheit beigetragen. Je nach Jahreszeit haben wir übrigens andere Sujets. Unser Vater war ein grosser Fan der Bauernmalerei und fand, dass die Bilder sehr gut zum Appenzeller Biber passen

Titelfoto: Urs Bischofberger verrät einige Geheimnisse des Bärli-Bibers. Zum Beispiel, welches Motiv man beim genauen Hinsehen darauf entdeckt.

Bärli-Biber aus Weissbad AI
1963 entschied sich der Innerrhoder Bäcker Josef Bischofberger, in seiner Bäckerei in Weissbad voll auf die Herstellung von Biber zu setzen. Seit dem Jahr 2000 wird das Familienunternehmen in vierter Generation von den
Söhnen Reto und Urs Bischofberger sowie dessen Frau Andrea Bischofberger-Wyss geführt. Es beschäftigt rund 25 Mitarbeitende. Im Herbst 2024 eröffnet das Unternehmen in Weissbad einen neuen Shop und eine «Bärli-
Biber-Welt». In einigen Volg-Läden sind nebst dem Bärli-Biber auch weisse Nussbiber und Mini-Bireweggli von Bischofberger erhältlich.

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