Der Wartenberg im Kanton Basellandschaft ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern auch die Heimat spezieller Weine, die im Volg Muttenz erhältlich sind.
Es ist ein strahlender Morgen am Wartenberg in Muttenz BL. Die Luft ist frisch, der Himmel wolkenlos und die Sonne taucht den Hügel in goldenes Licht. Auf der Südseite des beliebten Naherholungsgebiets bei Basel stehen sorgsam gepflegte Rebenzeilen, dazwischen schneiden Wilfried Wehrli und eine Gruppe Hobbywinzer mit geübten Händen das Laubwerk. «Sali, Willi», ruft einer und klopft ihm freundschaftlich auf die Schulter. Die Atmosphäre ist herzlich, fast familiär. Die eingeschworene Gruppe gehört zum Rebbauverein Muttenz, in dem sich 31 aktive Mitglieder um die 1,5 Hektaren Reben mit sieben Sorten kümmern. Die Arbeit im Weinberg ist reine Handarbeit. Mechanisierung? Fehlanzeige! «Wir pflegen unsere Reben mit viel Sorgfalt von Hand», erzählt Wilfried Wehrli. Nachwuchsprobleme kennt man hier nicht, jedes Jahr kommen neue Anfragen von Laien, die mithelfen wollen. «Kein Problem», sagt Wehrli. «Wir pflegen das Götti-Prinzip: Ein erfahrener Winzer zeigt den Neulingen, wie es geht.» So wächst die Gemeinschaft stetig, immer unter dem Zeichen des gemeinsamen Lernens und des Austauschs.
Reben und Tierwelt profitieren
Ein besonderes Augenmerk legt der Verein auf die ökologische Bewirtschaftung mit Begrünung und nützlingsschonenden Pflanzenschutzmittel. «Die Reben profitieren davon, die Tierwelt auch», erklärt der Winzer. Begrünte Rebberge mit vielfältigem Unterwuchs und alternierendem Schnitt der Gassen bilden einen natürlichen Lebensraum für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Dazu kommen ökologische Ausgleichsflächen wie Hecken, Waldränder, Trockenmauern und Naturwiesen. So trifft man im Rebberg auf zahlreiche, teils seltene Tiere wie Mauer- und Zauneidechsen, Blindschleichen, Weinbergschnecken oder Feldwespen. Und zwischen den Reben blüht die seltene Wildtulpe Tulipa sylvestris. «Diese botanische Rarität ist in Europa kaum mehr zu finden», erklärt der Geschäftsführer des Vereins und man merkt ihm an, wie stolz er auf die Artenvielfalt ist.
Qualität, die man schmeckt
Die Qualität des Rebbergs spiegelt sich im Wein wider. Insgesamt produziert der Rebbauverein zwölf verschiedene Sorten, rund 18000 Flaschen pro Jahr. Einer der wichtigsten Abnehmer der Spezialitäten ist der Volg Muttenz, der die vollständige Palette der Weine im Angebot führt. Der Renner ist dabei der Rosé de Pinot Noir, dicht gefolgt vom Vin Mousseux aus Pinot Noir und Riesling-Sylvaner, der mit der klassischen Champagner-Methode ausgebaut wird.
Titelfoto: Blick auf die Reben am Südhang des Wartenbergs.
Rund 30 Hobbywinzer kümmern sich um die Pflege des Weinbergs, in deren Mitte das Rebhaus steht.
Es dient als Gerätehaus und Ort für Fachkurse des Rebbauvereins Muttenz.
Wein aus Muttenz BL
Dieser Gutedel und andere Weine vom Wartenberg sind im Volg Muttenz BL erhältlich.