

Seit 1760 und bereits in neunter Generation verarbeitet Familie Tschudi in der Fricktaler Altbachmühle Getreide zu Mehl. Ein Qualitätsprodukt, das im Volg Wittnau das Sortiment bereichert.
Konzentriert schaut Lukas Tschudi durch ein kleines Fenster auf die zwei Walzenpaare, die das Korn zu feinem Mehl zermahlen, und nickt zufrieden. Alles läuft bestens in der Altbachmühle, die Tag und Nacht läuft. Dass sie schon einige Jahre auf dem Buckel hat, merkt man nicht. Sauber poliertes Holz, geschmeidig drehende Räder, die Mühle sieht aus wie neu. «Dabei ist sie aus dem Jahr 1960», sagt der Müllermeister stolz. «Damals hat man eben noch anders gebaut.» Die moderne Zeit merkt man erst am elektronischen Schaltpult, das Lukas Tschudi zusammen mit einem Kollegen selber eingebaut hat und das sich über sein Mobiltelefon bedienen lässt. «Das System kontrolliert sich selbst und würde bei einem Problem eigenständig abschalten. So kann ich in der Nacht ruhig schlafen», erklärt Tschudi.
Neunte Generation im Einsatz
Das ist jedoch der einzige moderne Eingriff in den traditionellen Betrieb. Ansonsten wird hier wie in alten Zeiten mit viel Handwerk das Getreide möglichst schonend gemahlen. Und die Zeiten gehen in der Altbachmühle weit, sehr weit zurück: Lukas Tschudi verkörpert schon die neunte Generation der Familie, die die Mühle seit 1760 betreibt. Ihm zur Seite stehen Vater Dölf und Mutter Erika, die mit regelmässigem Probebacken die Qualität der über 40 Mehlsorten – rund die Hälfte davon in Bioqualität – kontrollieren.
Getreide von Bauern, die man kennt
Doch Tradition ist nur eine der Stärken der Mühle, Qualität ist die andere. Das Mehl aus dem weissen Haus am Bach mitten im Dorf Wittnau begeistert Bäcker, Bäckerinnen und Feinschmecker in der ganzen Schweiz. Das Mehl hat selbst von Kochbuchautoren schon lobende Worte für seine hervorragende Backqualität erhalten. Ein Qualitätsmerkmal sind besonders die im Mehl enthaltenen Nährstoffe. Dölf Tschudi erklärt, warum dem so ist: «Getreide reagiert empfindlich auf Hitze und Druck», erzählt er. «Damit Vitamine und Enzyme erhalten bleiben, lassen wir die Mühle langsamer laufen, als sie könnte.» Dazu kommt, dass Familie Tschudi ihre Getreidelieferanten, also die Landwirte, persönlich kennt und sie beim Getreide-Anbau berät. Gemahlen wird ausschliesslich Schweizer Korn, vorwiegend aus den Kantonen Aargau und Jura. Seit einigen Jahren ist das berühmte Mehl im Volg Wittnau eine beliebte «Feins vom Dorf»-Spezialität. Dölf Tschudi ist glücklich über die Zusammenarbeit mit dem Volg im Dorf: «Die Mitarbeitenden sind sehr engagiert und präsentieren unser Produkt im Laden attraktiv.»
Titelfoto: Im weissen Haus mit den grünen Fensterläden mahlt Familie Tschudi seit 1760 Getreide zu Mehl.

Müllermeister Lukas und Vater Dölf Tschudi kontrollieren die Qualität des Mehls.

Über 40 Mehlsorten entstehen hier durch schonende Verarbeitung bei niedriger Geschwindigkeit.

Mehl aus Wittnau AG
Die Mehle aus der Altbachmühle in Wittnau wie das Bio Weissmehl gehören zum «Feins vom Dorf»- Sortiment im Volg Wittnau.