Im Aargauer Seetal produziert Fränzi Baur auf ihrem Hof knackige Essiggurken. Das schmeckt natürlich – auch den Kundinnen und Kunden vom Volg Egliswil.
Sorgfältig schichtet Fränzi Baur Gurke um Gurke in ein Glas. Präzision ist hier wichtig, denn: «Es müssen mindestens 240 Gramm drin sein», erklärt die Bäuerin, während sie das Gefäss mit Pfeffer- und Senfkörnern, Dill, Zwiebeln und einem Sud aus Wasser und Kräuteressig auffüllt. Sie steht in der Küche ihres Bauernhofes Eichhof in Egliswil im Aargauer Seetal. Es ist Mitte Juli und die Gurkenernte läuft auf Hochtouren. Am Schluss des Tages werden rund 200 Gläser gefüllt sein, jedes einzelne von Hand etikettiert. «Das klingt vielleicht nach viel», sagt die Aargauerin. «Und es beinhaltet auch einen grossen Teil Handarbeit, aber die Nachfrage ist weitaus grösser. Wir könnten noch deutlich mehr verkaufen.» Doch eine grössere Menge liegt nicht mehr drin, da der Eichhof neben Gurken auch einiges anderes produziert. Rund 800 Kirsch-, 30 Zwetschgen- und 6 Mirabellenbäume müssen abgeerntet werden. Dazu kommen Aprikosen- und Nektarinenbäume, 740 Hennen und 58 Rinder. Es läuft viel auf dem Hof, der sich voll und ganz der Biodiversität verschrieben hat.
Der Zufall half mit
Dabei war es gar nicht geplant, dass Fränzi Baur einst den elterlichen Hof übernehmen würde. «Wir waren drei Schwestern und keine hatte die Absicht, Bäuerin zu werden. » Das änderte sich, als in der Nachbarschaft Urs Baur einzog, die beiden sich kennenlernten und zusammenfanden. «Wir dachten: Wieso eigentlich nicht?» Urs machte eine Ausbildung zum Meisterlandwirt, Fränzi besuchte die Bäuerinnenschule. «Da musste ich eine Abschlussarbeit schreiben. Ich überlegte lange, bis ich ein Thema hatte, das dann lautete: Anbau und Vermarktung von Essiggurken», erzählt sie. Klar, dass dann auf ihrem Hof auch Gurken angepflanzt wurden. Derart erfolgreich, dass heute aus dem 100 Meter langen Tunnel eine Menge von fast 500 Kilogramm Gurken geerntet werden kann. Bei der Verarbeitung setzt Fränzi Baur auf Einfachheit und gute Zutaten. «Ich glaube, das macht den Erfolg aus. Unsere Gurken schmecken ganz natürlich.» Darum nahm der Volg Egliswil sie auch begeistert ins Sortiment der «Feins vom Dorf»-Spezialitäten auf.
Ein Muss zum Raclette
Familie Baur liebt die hofeigenen Gurken ebenso. «Ja, wir essen zahlreiche davon. Zu einer kalten Platte, auf der Wanderung oder dann natürlich zum Raclette.» Den Saft aus dem Glas schüttet Fränzi Baur nie weg, sondern zaubert daraus eine feine Salatsauce. «Es gibt nichts Besseres. Das Rezept dazu habe ich übrigens im ‹Öise Lade› gelesen», erzählt sie lachend.
Titelfoto: Saure-Gurken-Zeit ist auf dem Eichhof in Egliswil jeweils im August. Dann werden die Gurken geerntet, eingelegt und von Hand etikettiert.
Zu Käse und Aufschnitt auf der kalten Platte passen die würzigen Essiggurken genauso wie zum Raclette.
Essiggurken aus Egliswil
Die mit Liebe eingemachten Essiggurken vom Eichhof sind im Volg Egliswil AG erhältlich.